Wir, die fbl-Krummhörn, beantragen folgende Änderungen des Bebauungsplans Greetsiel 0530:
Maximale Firsthöhe zum Bezugspunkt Straßenmitte 8,5 m, Grundflächenzahl 0,25, Geschossflächenzahl 0,35, maximale Einfahrtsbreite 4 m, Mindestens 30 % der Grundstücksfläche müssen aus Kulturland (Rasen. Rabatten, Äcker etc.) bestehen, Einfriedungen zur Straßenseite sind nur aus lebendem organischem Material (Hecken, Sträucher) zulässig, Ausnahmen sind nur bei Einfahrttoren oder Gehwegpforten zulässig.
Begründung:
Vor 10 Jahren wurde der Bebauungsplan in der Edzard-Cirksena-Straße und im Klaus-Störtebeker-Weg geändert. Ziel des Gemeinderates war es, Greetsielern die rückwärtige Bebauung auf den teilweise großen Grundstücken zu ermöglichen. Leider wurde dieses Ziel mit dem Bebauungsplan verfehlt. Investoren erwerben die Häuser, reißen sie ab und bebauen das gesamte Grundstück mit Ferienappartements und Parkplätzen. Die Flächen werden zunehmend mit totem Material wie Pflastersteine, Metalldrahtzäune oder Kiesbetten versiegelt, eingefriedet oder gestaltet, so dass von diesen eine disharmonische, tote und eher abweisende Raumwirkung ausgeht.
Besonders in Greetsiel, aber auch in anderen Krummhörner Dörfern, findet seit Jahren eine grassierende Umwandlung  von Wohnhäusern in Ferienappartements statt. Gerade in Zeiten fortschreitenden Klimawandels muss nicht jedes Haus ressourcenaufwendig abgerissen und durch 1 oder 2 Mehrfach-Appartementhäuser auf dann meist vollständig versiegelten Grundstücken ersetzt werden. Wir möchten, dass die Dörfer lebenswert und ausreichend Möglichkeiten zum Dauerwohnen auf begrünten Grundstücken bleiben. Sonst würden insbesondere Greetsiel, aber auch andere Ortschaften wie Eilsum zu einer neuen schönen, aber künstlichen Retorten-Urlaubswelt mutieren. Zudem bezweifeln wir die Rechtmäßigkeit der fortschreitenden Umwandlung von Allgemeinen Wohngebieten (WA) mit dem Schwerpunkt Dauerwohnen in Gebiete mit überwiegendem Ferienwohnen. Denn Wohnen im Sinne des Gebietscharakters „Allgemeines Wohngebiet“ ist etwas anderes als eine kurzfristig und ständig wechselnde Nutzung durch Urlaubsgäste.
Greetsiel wie die anderen Dörfer sollen nach unserer Meinung in vorhandenen Dorfstrukturen Raum für Einheimische bieten können. Wir nehmen gerne Gäste und Urlauber auf, aber der Charakter der Dörfer muss erhalten bleiben. Deshalb muss der Gemeinderat seine Planungshoheit zum Schutz der Dörfer und Ortskerne stärker wahrnehmen.
Wir möchten eine Bauleitplanung, die Gebäude von geringerer Größe, ausreichend Grünfläche und eine Einfriedung aus organischem Material (Hecken, Holzzäune) vorsieht. Wir beobachten eine zunehmende Totalversiegelung zur Straße hin. So werden gemeindeeigene Randstreifen in private Parkflächen umgewandelt. Um die fortschreitende faktische Enteignung öffentlich nutzbarer Flächen zu stoppen, soll eine maximale Einfahrtsbreite pro Grundstück festgelegt werden. Auch diese Maßnahme würde sich positiv auf das Ortsbild auswirken. Zudem soll im Angesicht von Klimawandel und Insektensterben keine Verminderung, sondern eher eine Steigerung des ökologischen Wertes der Flächen stattfinden.
Â
Â
Heiko Ringena, Frank Schoof, Hennig Paulsen-Jacobs
fbl - KrummhörnÂ
Â